Gernot Huß

Ehrenschild für Gernot Huß

Heute soll ja unser 2. Hauptvorsitzender Gernot Huß eine besondere Ehrung erfahren. Ihm wird durch einstimmigen Beschluß der FSV Hauptvorstandschaft der Ehrenschild des Fränkische Schweiz Vereins verliehen. Gernot Huß, den jeder in der Fränkischen Schweiz kennt, nicht nur als meinen Stellvertreter sondern auch durch seine Arbeit als Geschäftsführer des Naturparks Fränkische Schweiz - Veldensteurer Forst und als zuständigen Forstdirektor eines großen Gebietes der Fränkischen Schweiz. Es ist sehr schwer für einen so vielseitig beschäftigten Heimatfreund die richtigen Worte für eine Laudatio zu finden.

Lieber Gernot, anläßlich Deines 60. Geburtstages stand ein schöner und würdiger Bericht mit einer glorreichen Überschrift in der Zeitung. Der Chiemgauer ist seit 20 Jahren von Betzenstein aus rührig: Im Beruf, als Stadtrat, im FSV und im Naturpark. 1973 kamst Du, lieber Gernot im Zuge der forstwirtschaftlichen Gebietsreform nach Pegnitz. Das Tiergehege „Veldensteiner Forst" war noch nicht ganz fertiggestellt und Du hast es als Deine Aufgabe betrachtet, die Ausstattung und Organisation zu übernehmen. Du warst die rechte Hand des damaligen Direktors Helmut Eismann.

1979 bist Du der Chef des Forstamtes Betzenstein geworden, wo Du heute noch, ich muß sagen Gott sei Dank, tätig bist. Betzenstein wurde zum Ausgangspunkt in Sachen Forstarbeit, Landschaftspflege, Naturschutz und sanfter Tourismus. 1978 hast Du die Nachfolge von Kurt Weninger als Gesehäftsführer des Naturparkes Fränkische Schweiz - Veldensteiner Forst angetreten. Du übernahmst die wirtschaftlichen Geschicke des zweitgrößten Naturparks in der damaligen Bundesrepublik. Dir, lieber Gernot war es ein besonderes Anliegen, den Naturpark mit dem Fränkische Schweiz Verein zu verknüpfen. Du bist aber auch im FSV aktiv eingestiegen und warst bis vor 1 Vi Jahren 1. Vorsitzender der FSV Ortsgruppe Betzenstein. Seit 1984 bist Du Leiter des Arbeitskreises Wander- und Wegemarkierungen, also der Wegewart für die gesamte Fränkische Schweiz, eine oft sehr schwierige Arbeit. Deine Arbeit wurde und wird von den Heimatfreunden hoch eingeschätzt.
Als 1989 Neuwahlen beim FSV Hauptverein anstanden, konntest Du überzeugt werden, als 2. Hauptvorsitzender zu kandidieren und Du wurdest auch gewählt. Seit dieser Zeit bist I )u mein Stellvertreter und ich muß sagen, wir haben damals den richtigen Griff getan. Es ist von großem Vorteil, einen solch tüchtigen Forstdirektor an seiner Seite zu haben. Du hast es meisterhaft verstanden, die Forstwirtschaft mit den Themen der Heimatpflege und des Tourismus unter einen Hut. zu bringen, vor allem was die Aufforstungen in der Fränkischen Schweiz betraf.

Wir haben zusammen für die Felsfreilegungen gekämpft, 6 Jahre fast ergebnislos. Bis Du, als Geschäftsführer des Naturparks alles bestens vorbereitet hattest, und wir 1997 mit den 1. Maßnahmen beginnen konnten. Heute sind die Startschwierigkeiten vergessen und man hört überall nur Lob, höchstens die Worte: „Es wurde endlich Zeit, daß die Felsfreilegungen durchgeführt werden." Heute wissen selbst die Naturschützer, daß diese Maßnahmen dringend notwendig waren, nicht nur für den Tourismus und unsere eigenen Kinder, damit die noch etwas von den Schönheiten der Fränkischen Schweiz sehen, sondern für Flora und Fauna, die eben zum großen Teil Licht und Sonne zum Leben benötigt. Die Arbeit in der FSV Hauptvorstandschaft ist sehr vielseitig und sind natürlich eine große zusätzliche Belastung für den Forstmann und Geschäftsführer eines Naturparks. Bei unseren monatlichen Sitzungen werden mehr als 1 Dutzend Punkte der Tagesordnung behandelt. Dann wird; die Arbeit auf verschiedene Schultern aufgeteilt und muß erledigt werden. Die Zusammenarbeit des Naturparks mit dem FSV ist vorbildlich, da der gestandene Forstdirektor durch seine vielen Verbindungen alles bestens zusammenhält. Dies betrifft auch die Wegemarkierungen und so bist Du zum Garant einer guten Wegearbeit geworden. Für manche Wegeneuanlage hast Du die Verantwortung übernommen und auf die finanzielle Absicherung geachtet. Obwohl nicht hier aufgewachsen, bist Du zu einer echten fränkischen Eiche geworden, tief verwachsen und verwurzelt mit dem Boden unserer Heimat Dies ist unbezahlbar. Deine vielen Querverbindungen stützen zusätzlich diese fränkische Eiche.

Ein Forstmann wie Du. lebt nicht nur in der Natur, sondern er lebt mit der Natur, hat das Wachsen und Werden täglich vor Augen, macht sich Gedanken, was muß besonders gepflegt werden. Dies ist ein wesentlicher Punkt Deiner Arbeit. Flora und Fauna hegen Dir am Herzen und Du kämpfst um den Erhalt. So bist Du auch zu einem echten Naturschützer geworden. Du verstehst es meisterhaft Forstwirtschaft, Naturschutz und Tourismus unter einen Hut zu bringen. Du weißt, daß der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig der Fränkischen Schweiz ist, daß manche Landwirte sehr notwendig auf Einnahmen vom „Urlaub auf dem Bauernhof warten. Dein Wahlspruch lautet: „Nicht gegeneinander, sondern miteinander müssen wir die Landschaft erhalten. Wir dürfen aber nicht die Menschen vergessen, die hier leben."
Du ärgerst Dich oft darüber, daß viele Autotouristen durch die Fränkische Schweiz rasen, sich oft nicht einmal Zeit zu einem Kaffee oder einer Brotzeit nehmen, statt bei einer Wanderung auf markierten Wegen die Naturschönheiten der Fränkischen Schweiz zu erleben. Diese romantische Landschaft mit ihren wunderbaren einmaligen Naturschönheiten liegen Dir am Herzen. Du bringst Deine Gedanken bei unseren Sitzungen der FSV Hauptvorstandschaft immer wieder ein. Du verstehst es wunderbar, die Fränkische Schweiz in den Naturpark richtig einzuordnen. Deshalb ist es nicht übertrieben, wenn ich sage: „Die Fränkische Schweiz ist Dir zu einer echten Heimat geworden, zu einem Landstrich, für den es sich nicht nur lohnt, beruflich zu arbeiten, sondern darüber hinaus ehrenamtlich für unseren Fränkische Schweiz Verein." Leider haben wir viel zu wenige Männer und Frauen, die diesen Gedanken in sich tragen und in die Tat umsetzen.
Daß Du dieses Land mit den Menschen hebst, erkennt man an Deiner Fotoleidenschaft. Du hast nicht nur die Schönheiten festgehalten, sondern auch das Leben der Menschen, sei es in der Landwirtschaft oder bei den nicht leichten Forstarbeiten. Deine Aufnahmen sind in mehreren Büchern gelandet und bleiben so der Nachwelt erhalten.

Eine besondere Bedeutung erhalten Deine Fotos von den Felsfreilegungen durch die Aufnahmen vor und nach der Felsfreilegung. Erst daran kann man ermessen, wie wertvoll diese Maßnahmen sind.
Heimatpflege und Brauchtum sind dir ebenfalls ein großes Anliegen. Du bist der Meinung, daß Heimatpflege, der Schutz der Heimat heute notwendiger sind als früher. Dies betrifft auch das Brauchtum im Jahresablauf, denn zu leicht wird vieles vergessen was unwiederbringbar ist.

Deine vielseitige Arbeit wird nicht nur im FSV geschätzt, sondern auch im Deutschen Verband der Gebirgs- und Wandervereine und auch im Landesverband. Am 15.04.1989 erhieltest Du in Lauf das Ehrenabzeichen in Silber vom Landesverband und 1 Jahr später vom Deutschen Verband.
Vom FSV bekamst Du am 24.12.1986 von meinem Vorgänger Fritz Preis das Ehrenzeichen Silber mit Kranz und Urkunde, Am 02.04.1995 durfte ich Dir die Auszeichnung Gold mit Kranz überreichen.

Heute wird Dir der Ehrenschild verliehen. Es soll ein kleiner Dank und die Anerkennung für Deine vielseitige ehrenamtliche Arbeit für den FSV und für unsere Heimat sein. Diese hohe Auszeichnung soll ein Ansporn sein, sich weiterhin für den FSV, für unsere Heimat wie bisher einzusetzen. (Karl Theiler)