Band 7 - Das Fachwerk in der Fränkischen Schweiz

Die Fränkische Schweiz, Wanderern und Urlaubern als kleinteilige Berg- und Flusslandschaft von ungewöhnlichem Reiz weithin bekannt, wird außer von zahlreichen noch erhaltenen Burgen und Mühlen architektonisch vor allem von Fachwerkbauten geprägt. Der Autor, Heimatpfleger des Landkreises Forchheim, hat nicht zuletzt aus der schmerzlichen Erfahrung des stetigen, unaufhaltsamen Verlustes an historischer Bausubstanz mit dem Buch den Versuch unternommen, einen Teil dieses unerschöpflich scheinenden Gestalt- und Formenreichtums, zumindest für den Leser, über die Zeit zu retten.

Die Blütezeit des fränkischen Fachwerks liegt zwischen 1550 und 1750. Ein erster regional weit ausgreifender Höhepunkt wird um 1600 erreicht, ein zweiter um 1700. Nach 1750 folgt die Ernüchterung in der Fachwerkbauweise; die Formen werden schlichter. Von 1800 bis 1850 entwickelt sich nochmals eine Spätblütezeit mit völlig neuen Mustern.

Der Autor konkurriert nicht mit vielen Werken der Fachliteratur, die mit wissenschaftlicher Zielsetzung Technik und Entwicklung des Fachwerkbaues an Hand hervorragender, einzelner Bauten darzustellen versuchen, er erliegt auch nicht den flüchtigen Versuchen, nur durch kulinarisch aufbereitete Hochglanzfotos ein weitgehend nur an Bildern interessiertes Publikum anzulocken, sondern vermittelt vor allem die Fülle und Vielgestaltigkeit des ländlichen Bauens trotz eng gefasster Zweckbestimmung, bis hin zum kleinsten Nebengebäude und die Detailfreude, ja geradezu Verspieltheit, die alten ländlichen Gebäuden trotz strenger Nutzungsanforderungen Individualität und Reiz verleiht. Dass der Variantenreichtum bäuerlichen Bauens auch durch Handzeichnungen des Autors vermittelt wird, macht den besonderen Wert dieses Buches aus, da die Zeichnung, mehr als zumeist die Fotografie, weglassen kann und Wesentliches vom Unwesentlichen zu trennen vermag.